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Interview mit SocialHub zur Marketing-Strategie

MarTechs müssen sich in einem Markt durchsetzen, der vor allem durch die Corona-Pandemie einen großen Wachstumsschub erfahren hat. In unserer MarTech-Marketing-Analyse haben wir uns einige Beispiele aus erfolgreichen Unternehmen angeschaut und herausgestellt, wie sie sich und ihr Tool gekonnt in Szene setzen.

Jetzt wagen wir einen Blick hinter die Kulissen: In einem Interview mit Gerald Glaßl von SocialHub wollen wir mehr über die Marketing-Strategie des MarTech-Unternehmens wissen.

Interview mit Gerald

Hi Gerald, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst! Stell dich doch zu Beginn bitte einmal kurz vor: Wer bist du und was machst du bei SocialHub genau?

Gerald: Hi! Ich bin Gerald, Head of Marketing bei SocialHub, der Social Media Management Software für Unternehmen, Agenturen und Behörden. Zusammen mit meinem Team sorgen wir dafür, dass jeder Social Media Manager in DACH SocialHub kennt und weiß, dass wir seinen Alltag erleichtern können. Dafür kümmere ich mich mit meinen Kolleginnen Anna, Tina, Susi und Katja um die Website, unser CRM, Kampagnen, Ads und bunte Magazine wie das SocialHub Mag, Deutschlands einziges Social Media Fachmagazin.

Verglichen mit vielen anderen B2B-Unternehmen, die wir uns angeschaut haben, setzt ihr auf eurer Website auf eine sehr persönliche und emotionale Ansprache der Zielgruppe. Warum habt ihr euch für diese Tone of Voice entschieden?

Gerald: Unsere Zielgruppe sind Social Media Manager*innen. Das sind sehr nette, fröhliche und angenehme Menschen. Das wiederum passt sehr gut zu uns, denn auch wir sind ein sehr freundliches Team, was man nicht zuletzt an unserem Arbeitsmantra #workhappier sieht. Da fällt es uns leicht die Sprache der Zielgruppe zu sprechen. Außerdem finde ich persönlich, dass das gesamte B2B Umfeld oft viel zu steif ist. Am Ende sind wir alle nur Menschen und Menschen sind eben emotional.

Designsprache und Tone of Voice bei SocialHub

(Quelle: Social Hub Startseite)

Euer Design geht sogar noch einen Schritt weiter: Das Smiley-Logo und knallige Farben in euren Creatives wirken nahezu verspielt, ganz anders als die Pastell- oder Blautöne, die wir bei vielen anderen MarTechs finden. Welches Werteversprechen wollt ihr auf diesem Weg kommunizieren?

Gerald: Wir versuchen #workhappier in unserer Software und der gesamten Kommunikation zu etablieren. Wir wollen unseren Kund*innen mit unserer Software ein Lächeln ins Gesicht zaubern und das gelingt mit dem Smiley schon bevor die Software eingesetzt wird. Und der Rest der Kommunikation, das sind einfach wir. Vielleicht ein bisschen schräg und nicht zu 100% durchdesigned, dafür authentisch, ehrlich und freundlich. Für diese Werte stehen wir und wir freuen uns auch, dass das in unserer Kommunikation auffällt.

Seit einigen Jahren veröffentlicht ihr regelmäßig das SocialHub Mag – ein (Print-)Magazin mit Artikeln zu neusten Social-Media- und Marketing-Themen. Warum habt ihr euch für dieses Format entschieden?

Gerald: Sowohl wir als auch unsere Kund*innen sind ständig online. Wir sind berufsbedingt den halben Tag auf Social Media und am Abend legen auch die wenigsten ihr Handy weg und machen digital Detox. Daher wollten wir ein Angebot schaffen, dass unter dem ganzen digitalen Rauschen auffällt. Das haben wir mit dem SocialHub Mag gemacht. Das Mag kann man sowohl im Urlaub als auch zu Hause auf der Couch lesen (was übrigens auch wirklich viele unserer Leser*innen tun!).

Wir haben mit dem Print-Format ein Experiment gewagt und auch über Jahre in den Content und die Struktur investiert, das zahlt sich jetzt aus. Inzwischen sind wir für viele Social Media Manager*innen ein unentbehrlicher Weiterbildungskanal.

Nach welchen Kriterien wählt ihr die Themen für die nächste Ausgabe des SocialHub Mags aus?

Gerald: Wie beim SocialHub versuchen wir einfach ganz nah an unseren Kund*innen / Leser*innen zu sein. Wir machen regelmäßig Umfragen und schauen auch einfach, welche Themen wir selbst interessant finden. Grundsätzlich gilt für uns, je praxisnaher und nischiger der Content, desto besser. Viele Firmen machen beim Content Marketing den Fehler, dass sie sehr generische Inhalte erstellen, um eine möglichst breite Zielgruppe mit einem Artikel anzusprechen. Das birgt das Risiko, dass der Content an Relevanz verliert und zu inhaltslosem Gelaber verkommt.

Im Mag machen wir lieber Artikel, die für einen kleineren Teil unserer Zielgruppe wirklich hilfreich sind. So schaffen wir mit jedem Artikel für eine andere (Teil-)Zielgruppe Mehrwert. Um das zu können, muss man sich aber wirklich ernsthaft mit den Inhalten auseinandersetzen und Zeit und Geld investieren, was vielen Marketer*innen, die nur die Ansage bekommen „Mach doch mal mehr Content“ bestimmt schwerfällt.

Inwiefern hat sich die Corona-Krise auf eure Marketing-Strategie ausgewirkt?

Gerald: Für uns waren persönliche Treffen mit unseren Kund*innen auf Messen, Barcamps oder eigenen Events bei uns im Office immer sehr wichtig und auch ein fester Bestandteil unserer Strategie. Durch das Wegfallen dieser Events haben wir uns mehr auf die Bereiche Video und Ads fokussiert, was wir sowieso gemacht hätten, so eben nur ein bisschen früher. Ansonsten haben wir tatsächlich in 2020 keine größeren Auswirkungen gespürt, weil Social Media eben gerade durch die Krise für viele Unternehmen wichtiger geworden ist.

Welches andere MarTech nutzt und feierst Du in Deinem Arbeitsalltag?

Gerald: Ich bin ein großer Fan von Zapier und nutze es für viele verschiedene Anwendungsfälle. Ich mag die UX und die Stabilität. In den knapp 4 Jahren, in denen wir Zapier nun einsetzen, könnte ich mich an keinen ernsthaften Ausfall oder Bug erinnern. Das ist schon bemerkenswert.

Get to Know: Gerald von SocialHub

Dein Name:
Gerald Glaßl  
Deine Position:
Head of Marketing
Im Unternehmen:
SocialHub

Was begeistert dich an deinem Job im Marketing?
Dass ich Menschen für etwas begeistern kann und dabei die Freiheit habe, mich kreativ auszuleben

Was oder wer ist deine größte Inspirationsquelle?  
Um wirklich gute Ideen zu haben, helfen oft ein paar Drinks mit den Kolleg*innen im Office 😉

Was ist dein Lieblingshobby?
Eine Runde um den See hinter unserem Office laufen

Was muss auf jeden Fall auf deine Pizza?
Champignons, Schinken und sehr, sehr viel Mozzarella

Welchen Film muss jede*r mal gesehen haben?
Pulp Fiction

FAZIT: Be bold!

Wir sehen: Wer sich durchsetzen will, muss auch mal mutig sein. Mit bunter Designsprache, persönlicher Tone of Voice und unkonventionellen Formaten aus der Masse herauszustechen, lohnt sich, wenn es zum Produkt und der Unternehmenskultur passt. Diese Strategie fährt SocialHub mit einem Team, das geschlossen hinter dieser Einstellung und dem Mantra #workhappier steht.

Danke Gerald für die aufschlussreichen Antworten und Insights!

Linda Schmitt
Linda ist Marketing Managerin bei House of Yas. Zu ihren Hauptaufgaben zählen das Schreiben von eBooks und Artikeln für das YasMag. Schon während ihres Studiums der Medienwissenschaft und Anglistik entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Content Marketing und Texten, die sie zunächst in der IT-Branche und heute bei House of Yas weiter auslebt.
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