Bis heute gilt der Blogartikel dank seiner Effizienz und Relevanz als populärstes Format im Onlinebusiness. Das Spektrum der Blogbetreiber reicht vom Konzern mit mehreren Milliarden Umsatz über den kleineren, mittelständischen Betrieb bis hin zu Selbstständigen, die für sich selbst Werbung machen. Was für viele lang als Content-Format für Privatpersonen galt, hat mit dem Vormarsch des Corporate-Blogs eine Kehrtwende eingelegt. Im Folgenden erfährst du, welche Unternehmensziele durch die Betreibung eines Blogs erreicht werden können.
Auf welche Unternehmensziele zahlen Blogartikel ein?
Erhöhung von Reichweite und Brand Awareness
Laut Studien erreichen blogbetreibende Unternehmen 55 Prozent mehr Seitenbesuche. Blogs sind also ideal, um die Reichweite und gleichzeitig die Brand Awareness zu erhöhen.
Publiziert ein Unternehmen in seinem Blog zielgruppenrelevante Themen und adressiert die konkreten Probleme und Bedürfnisse der potenziellen Kund*innen, zahlt dies auf die organische Sichtbarkeit auf den Suchmaschinen ein.
Dazu sollten die Inhalte selbstverständlich auch formal suchmaschinenoptimiert sein. Außerdem schlummert in jedem hochwertigen Blogartikel auch Earned Media-Potential. Blogposts lassen sich ideal via Social Media teilen und werden, so sie denn den Nerv der Community treffen, auch von anderen Nutzer*innen verbreitet.
Branding Effekt
Das Blogformat bietet Unternehmen ein eigenes Sprachrohr. Unabhängig von Branche und Größe sind Unternehmen Experten auf einem bestimmten Themengebiet. Der Blog bietet die Möglichkeit, diese Expertise unter Beweis zu stellen und das eigene Fachwissen ansprechend an die Öffentlichkeit weiterzugeben.
Ein Unternehmensblog dient aber nicht nur der einseitigen Kommunikation. Die Kommentarrfunktion unter dem Blogpost selbst oder der Austausch via Social Media ist ein ideales Instrument, um mit den Kund*innen in den Dialog zu treten, Feedback zu erhalten oder neue Themenideen zu sammeln.
Der Blog dient außerdem der Abhebung von der Konkurrenz. Besonders in hochkompetitiven Märkten wird das Herausstellen der Corporate Mission und Identity immer wichtiger. Blogartikel bieten also Raum, um die individuelle Motivation und Vision des Unternehmens zum Ausdruck zu bringen und über diese Transparenz Vertrauen zu den Nutzer*innen aufzubauen.
Unterm Strich ist der Blog also ein mächtiges Werkzeug, um eine langfristige Beziehung zu potentiellen Kund*innen aufzubauen.
So schaffst du es, den Kund*innen durch die gesamte Customer Journey zu führen, die dann im Idealfall so aussehen könnte: Nach der Lektüre einiger hilfreicher Artikel abonnieren Nutzer*innen beispielsweise zunächst deinen Newsletter.
Sie behalten deine Marke durch regelmäßige Interaktionen im Gedächtnis und wenn es letztlich zu einer Kaufentscheidung kommt, stehen die Chancen gut, dass die Wahl auf dein Unternehmen fällt – das mit den spannenden, informativen und hilfreichen Inhalten.
Umsetzungsbeispiele für einen relevanten Blogartikel
Hier drei Beispiele für Unternehmen, die das Potenzial von Blogs vollständig für sich nutzen.
Kununu
Das Arbeitgeber-Bewertungsportal bietet in seinem Blog eine Vielfalt an Artikeln rund um das Thema Arbeitswelt. Ein informativer Artikel ist zum Beispiel Stets bemüht und immer freundlich – das verrät dein Arbeitszeugnis.
Dieser bietet den Leser*innen einen klaren informativen Mehrwert, da er Wissen über die Interpretation von Arbeitszeugnissen vermittelt. Außerdem stärkt er die Positionierung von kununu als Experte in Sachen Bewerben und Arbeiten.
Kununu bedenkt bei seiner Themenwahl das Share-Potential. Die Headlines machen neugierig und der Content wird ihnen qualitativ gerecht. Somit sind viele Leser*innen bereit, den Blogartikel zu teilen, was durch die auffällige Verlinkung der Share-Funktion in alle Social Networks leicht gemacht wird.
Einziges Manko: Es gibt keine Kommentarfunktion unter dem Blog und dementsprechend wird das Interaktions-Potential nicht voll ausgeschöpft. Allerdings ist dies auch nur halb so wild, wenn der Dialog stattdessen in den sozialen Medien stattfindet.
Daimler
Auch der Automobil-Riese Daimler weiß um die vielen Vorteile des Corporate Bloggings und veröffentlicht seit über zehn Jahren interessante Artikel im Daimler-Blog.
Übergreifend geht es dort natürlich um das Thema Autos, doch vielmehr stehen die eigenen Mitarbeiter*innen und deren Leben im Fokus.
In erster Linie werden die Artikel also von Daimler-Mitarbeitenden geschrieben, wie zum Beispiel Treue zum Stern – vom Ferienjob in die Führungsebene. Indem Daimler seinen Blog also ganz explizit nutzt, um die eigene Firmenkultur zu präsentieren, positioniert sich das Unternehmen nachhaltig als Arbeitgebermarke und nutzt die Plattform für starkes Employer Branding.
Krones
Dass nicht nur Unternehmen mit allseits bekannter Produktpalette Blogs betreiben können, beweist Krones. Das bayerische Unternehmen stellt Anlagen für die Getränkeindustrie und Nahrungsmittelhersteller her und ist somit ein klassisches B2B-Unternehmen.
Die Kundschaft reicht vom Smoothie-Hersteller bis hin zur Bierbrauerei – damit eröffnen sich hinsichtlich des Themen-Spektrums neben dem allgemeinen Firmenblog ganz neue Welten.
Und diese weiß Krones zu erschließen, beispielsweise mit dem Craft Beer Blog, der interessanten Content sowohl für Brewer als auch für Endkundschaft bietet. Damit beweist Krones seine Leidenschaft zum Bier und macht seine Produkte erlebbar. Der Fokus liegt beim Krones Craft Beer Blog also darauf, die Mission und gemeinsamen Werte mit der Kundschaft zu kommunizieren.
Krones ist ein „nüchternes“ B2B-Unternehmen für komplexen Anlagenbau, aber dahinter steckt eine Leidenschaft für die Endprodukte und letztlich die Motivation, mit den Anlagen hochwertige Lebensmittel herzustellen.
Das schafft Vertrauen und Nahbarkeit – und hebt sich ab von der Konkurrenz. Das tiefe Auseinandersetzen mit der Nischenthematik Craft Beer wiederum trägt zur Positionierung als Experte in diesem Feld bei.
Fazit
Wenn du dir zum Ziel gesetzt hast, Branding, Brand Awareness und Reichweite zu stärken, kannst du dies kostengünstig und effektiv mit einem Blog tun. Dabei sind allerdings einige Qualitätskriterien wie Relevanz und hochwertige redaktionelle Aufbereitung zu beachten.
Der Content der jeweiligen Blogartikel sollte nur in kleinem Maße der Selbstpromotion dienen. Vielmehr geht es darum, auf die Wünsche und Bedürfnisse deiner im Vorfeld definierten Buyer Personas einzugehen und Problemlösungen anzubieten. Dadurch fühlen sich deine Kund*innen gehört und verstanden. Blogartikel bilden letztlich ein zentrales Bindeglied zwischen deinen Kund*innen und deinem Unternehmen.
Sie sind zum einen Plattform für den Dialog und Wissensaustausch mit dem Publikum über sämtliche Kanäle hinweg. Zum anderen dienen sie als Bühne, um den eigenen Expertenstatus und die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern zu festigen. Daher ist das Format Blogartikel auch künftig fester Bestandteil im Marketing Mix.