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Content Relevanz – 6 Hebel für besseren Content

Menschen kommen und bleiben nur auf deiner Website, deinem Blog oder deinen Produktseiten, wenn sie dort unterhalten, inspiriert, informiert und am Ende auch überzeugt werden. Kurz gesagt: Dein Content muss für die Zielgruppe relevant sein.  

In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Content-Arten die jeweiligen Bedürfnisse deiner Nutzer*innen befriedigen und welche Punkte du bei der Content-Erstellung beachten musst.

Relevanter Content durch das passende Thema

Verschiedene Personen mit individuellen Bedürfnissen, Herausforderungen bzw. Erwartungen landen durch organische Suchen, Ads oder Social Media Posts auf deiner Website. Damit dein Content Marketing diese Nutzer*innen mit relevanten Inhalten abholt, kannst du folgende Content-Formate nutzen:

Damit Nutzer*innen auf den ersten Blick verstehen, welches Bedürfnis sie beim Konsumieren deiner Inhalte erfüllt bekommen, solltest du schon in der Überschrift der jeweiligen Landing-Page, Produktpage und Co. den erwarteten Mehrwert kommunizieren.

Im Folgenden tauchen wir tiefer in die einzelnen Bereiche ein und analysieren, wie Unternehmen aus verschiedenen Branchen diese Formate umsetzen.

Content Purpose: Informieren

Blogartikel

Freeletics, Anbieter einer Fitness-App für Home-Workouts, stellt in seinem Blog Fitness-Tipps und Ratgeber für eine gesunde Ernährung zur Verfügung. Das Unternehmen kommuniziert dabei in seinen Artikel-Headlines ganz deutlich den Mehrwert des Folge-Contents:

Eigener Screenshot von Freeletics

Die Überschrift des Blogartikels ist kurz sowie aussagekräftig und bringt das Thema direkt auf den Punkt. Zudem triggert Freeletics seine Zielgruppe mit Begriffen wie “einfach” und “effektiv”.

Webinar

Bosch bietet unter anderem Lösungen zur Steigerung von Sicherheit, Komfort und Effizienz in Gebäuden an. In einer Webinar-Reihe informiert das Unternehmen seine Partner über die Einsatzmöglichkeiten der hauseigenen Produkte – auf dieser Webinar-Landingpage beispielsweise über einen Sonderbrandmelder.

Eigener Screenshot von Bosch

Die Überschrift des Webinars spiegelt auch hier kurz und prägnant den Inhalt des Videos wider. Wörter wie „Präzision“ und „richtlinienkonform“ demonstrieren den Besucher*innen, dass sie qualitative, fundierte und geprüfte Informationen erhalten.

Content Purpose: Inspirieren

Influencer

Der Haushaltsgerätekonzern Electrolux setzt bei seiner AEG Marke häufiger auf die Hilfe deutscher Influencer*innen. Auf Instagram wirbt die deutsche „Greenfluencerin“ Michelle alias „lovelynature.de“ mit ihrem Sohn für diverse Produkte des Unternehmens.

Eigener Screenshot des AEG Instagram Accounts

Begriffe wie „fleißig“, „praktisch“ und „kinderleicht“ sollen der Zielgruppe zeigen, dass Staubsaugen unkompliziert und entspannt sein kann. Ein Lachen in den Gesichtern der Influencer*innen verstärkt diese positiven Emotionen und lockert das grundsätzlich eher trockene Thema auf.

DIY-Content

Die Baumarkt-Handelskette Obi inspiriert Nutzer*innen in einem eigenen Magazin-Bereich umfangreich mit Bau- und Bastelideen rund um die Themen Wohnen, Bauen, Garten und Grillen.

Eigener Screenshot von Obi

Die Überschrift bringt den Inhalt des Textes kurz und prägnant auf den Punkt: Die Leser*innen erhält Ideen und Tipps zum Thekenbau. Der Artikel selbst inspiriert Nutzer*innen mit umfassenden Bild-Content und Bauanleitungen. Zusätzlich vermitteln das sonnige Wetter sowie die Fruchtsäfte im Bild ein Gefühl von Outdoor, Sommer und Feiern.

Content Purpose: Unterhalten

Video Content

Heatonist ist ein US-amerikanischer Saucen-Hersteller, bekannt für eine umfassende Palette an (extrem) scharfen Chilli-Saucen.

Eigener Screenshot von Heatonist

Um das Thema „Saucen“ unterhaltsam aufzubereiten, werden in der YouTube Web-Serie „Hot Ones“ regelmäßig berühmte Persönlichkeiten zu einem Saucen-Tasting eingeladen.

Eigener Screenshot von YouTube

Die (teils intensiven) Reaktionen der Stars auf die scharfen Speisen sorgen für lustige Unterhaltung und sollen den Zuschauer*innen motivieren, die Produkte selbst auszuprobieren. Das Unternehmen versucht so, mit unterhaltsamen Inhalten und populären Gesichtern eine ziemlich heterogene Zielgruppe anzusprechen.

Gewinnspiel

BMW verknüpft bei dem Thema Unterhaltung zwei Content-Arten: Gewinnspiele und Gaming. Bei einem Racing-Simulator können Nutzer*innen Punkte sammeln und ein viermonatiges Fahrvergnügen mit einem Plug-in-Hybrid Modell des Autoherstellers gewinnen.

Eigener Screenshot von BMW

Eine Auto-affine Zielgruppe wird so auf zwei Ebenen angesprochen: Der Gaming-Aspekt holt Nutzer*innen mit dem Spaß-Faktor ab, das Gewinnspiel motiviert zum Mitmachen.

Content Purpose: Überzeugen

Case Study

Das Softwareunternehmen Adobe bietet auf der Unternehmenswebsite eine Vielzahl an Case Studies an, viele davon im Video-Format. Im nachstehenden Beispiel wird etwa die Zusammenarbeit mit dem Medienkonzern Sky tiefergehend beleuchtet.

Eigener Screenshot von YouTube

Eigener Screenshot von Sky

Adobe kombiniert in seinen Case Studies Video-Content mit Text-Content, welcher zusätzlich übersichtlich und mit Bild-Content angereichert wird. Anhand von Icons werden die positiven Entwicklungen nach der Einführung der Adobe Software bei Sky hervorgehoben. Zusätzlich bestätigt ein Zitat des Head of Digital Analytics von Sky die angeführten Aussagen.

Produktvergleich

Ein Blick auf den Marketing-Software-Anbieter HubSpot zeigt: Produktvergleiche lassen sich nicht nur bei Drittanbietern finden; auch auf der eigenen Website können sich Unternehmen mit ihren Mitbewerbern vergleichen. 

Eigener Screenshot von HubSpot


Eigener Screenshot von HubSpot

Im Tabellenformat vergleicht sich HubSpot mit dem CMS WordPress und kommuniziert diesen Mehrwert schon in der Überschrift klar und auf dem Punkt gebracht: “HubSpot vs. WordPress”. So überzeugt HubSpot mit Selbstbewusstsein, welches mit Fakten untermauert wird – und kann damit die eigene Zielgruppe optimal ansprechen.

Relevanter Content durch die passende Ansprache

Nicht nur die Thematik, auch die Ansprache sollte an deine Zielgruppe angepasst sein, damit sich Nutzer*innen von deinen Inhalten angesprochen fühlen.

Werfen wir hierfür noch einmal einen Blick auf unser Freeletics Beispiel: Im Teaser vermittelt das Unternehmen Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppe. Zudem kommuniziert Freeletics das Ziel, die Nutzer*innen Schritt für Schritt unterstützen zu wollen.

Eigener Screenshot von Freeletics

Zusätzlich setzt Freeletics hier auf Bild-Content. Statistiken zeigen, dass dieser 60.000-mal schneller verarbeitet wird als Text-Content. Auch im Bild darüber wird die angesprochene Zielgruppe in der Kommunikation widergespiegelt: aktiv, dynamisch, ernährungsbewusst, Millennial.

Eigener Screenshot von Freeletics

Textuell geht es dabei nicht nur um die einfache Aufbereitung von Texten. Stattdessen sollten rhetorische Mittel konkret eingesetzt werden, um Neugierde zu erzeugen, die gewonnene Aufmerksamkeit zu binden und Menschen zu animieren, den Content auch tatsächlich zu konsumieren.

Welche rhetorischen Tricks du in deinen Inhalten nutzen kannst, erfährst du nächste Woche in unserem YasMag.

Eine weitere Möglichkeit, die*den Nutzer*in auf einer vertraulicheren Ebene abzuholen, ist Content-Personalisierung. Damit kannst du bei deinen Websitebesuchern das Gefühl auslösen: „Hey, das bin ja ich!“

AboutYou hat sich genau das zu Herzen genommen: Der Online-Versandhändler ändert nach dem Login einer*eines Kund*in den eigenen Markennamen im Header-Bereich der Website in den Kundennamen um. Natürlich steckt hinter dieser Personalisierung etwas komplexere Programmierung, dennoch zeigt das Beispiel, dass deine Inhalte so konzipiert sein sollten, dass sich Nutzer*innen persönlich angesprochen fühlen.

Eigener Screenshot von AboutYou

Es gibt aber Möglichkeiten der Content-Personalisierung, die sich mit weniger Aufwand umsetzen lassen. Du kannst dich dabei beispielsweise an

  • dem Nutzer*innenverhalten,
  • geografischen Standorten,
  • Phasen in der Customer Journey oder sogar
  • der Uhrzeit

orientieren, wie nachstehendes Beispiel des Energiedienstleisters Mark-E zeigt.

Kommen Besucher*innen im Laufe des Tages auf die Website, erscheint folgende Seite:

Eigener Screenshot von Mark-E

Besuchen Menschen nachts die Website, ändert sich das Hintergrundbild:

Eigener Screenshot von Mark-E

Somit findet Personalisierung zwar lediglich grob-segmentiert statt, das Feel der Website wird damit aber optimal auf die Umgebung der Nutzer*innen abgestimmt.

Relevanter Content durch die Generierung von Mehrwert

Nachdem du die Erwartungen adressiert und bekräftigt hast, sollten deine Inhalte letztlich auch halten, was sie versprechen. Die Nutzer*innen-Erwartungen müssen erfüllt und das geweckte Bedürfnis befriedigt werden.

Wird die*der User*in inspiriert, informiert, überzeugt oder unterhalten, erfährt sie*er eine unmittelbar positive Stimulanz. Diese wird in der Psychologie „Instant Gratification“ genannt. Die*Der Nutzer*in macht eine positive Erfahrung, die sie*er mit deinem Content und folglich auch mit deiner gesamten Marke verbindet. Diese Assoziation wird auch als Halo-Effekt bezeichnet.

EXKURS | HALO-EFFEKT

Der Halo-Effekt ist eine Art Wahrnehmungsfehler unserer Urteilskraft, bei der einzelne Eigenschaften (Attraktivität, Design etc.) einer Person oder einer Website so dominant auf uns wirken, dass sie einen überstrahlenden Gesamteindruck erzeugen.

Insbesondere aufgrund dieser psychologischen Phänomene ist es enorm wichtig, gleich zu Beginn der Customer Journey Mehrwert zu schaffen.

Fazit

Der erste Hebel, die Content-Relevanz ist der wohl wichtigste Qualitäts-Hebel im Content-Marketing. Egal, wie übersichtlich, Conversion-orientiert oder schön gestaltet deine Website ist: Wenn deine Inhalte deiner Zielgruppe keinen Mehrwert bieten und liefern, wonach diese sucht, wird diese deine Website wieder verlassen, ohne zu konvertieren.

Kommunizierst du aber die Themen deiner Zielgruppe in ihrer Wort- und Bildsprache und befriedigst zusätzlich ihre Bedürfnisse, hast du ein solides Fundament für weitere Content-Optimierungen gelegt.

Der Fokus liegt letztlich darauf, deinen Website-Besucher*innen ein positives Gefühl zu vermitteln und eine Verbundenheit mit deinem Unternehmen zu schaffen. Die*Der User*in soll das Gefühl haben: Hier werde ICH angesprochen!

Nächste Woche zeigen wir spannende rhetorische Tipps und Tricks, die du anwenden kannst, um deine Zielgruppe noch intensiver mit dir und deinem Content zu verbinden.

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Philipp Burgstaller
Philipp ist Junior Marketing Creator und verstärkt das Autoren-Team. Zuvor hat er Marketing und Electronic Business in Österreich studiert und sich schon während des Studiums verstärkt mit Social-Media-Marketing und Content-Management befasst. Bei House of Yas kombiniert er seine Passion fürs Schreiben mit seinem Marketing-Know-How und versorgt so das YasMag mit brandaktuellen Artikeln zum Thema Marketing, Content und Co.
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