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Marketing Wrap – Woche 32 | 2020

In dieser Woche dreht sich in unserem Marketing Wrap alles um TikTok, Google Ads und Instagram: TikTok steht kurz vor einem Verbot durch die US-Regierung, Google Ads wurden mit neuen Features ausgestattet und im Influencer-Marketing gelten neue Kennzahlen. 

It’s a wrap!

TikTok: Chinesisches Unternehmen erwägt Kompromisse als Reaktion auf Trumps mögliches Verbot 

Was ist passiert?

Das chinesische Unternehmen Bytedance ist mit TikTok aktuell auf Expansionskurs. Laut eigenen Angaben zählt die App allein in den USA rund 100 Millionen User. 

US-Präsident Donald Trump möchte den Einfluss des chinesischen Unternehmens in den USA nun offenbar eindämmen. Laut aktuellen Medienberichten plant Trump, die App künftig zu verbieten. Grund dafür sei, dass das Unternehmen sensible Daten an die chinesische Regierung weitergeben könnte. 

Unklar sei in diesem Zusammenhang auch, ob die chinesische Regierung die gesammelten Daten zu möglichen Spionagezwecken einsetzen könne. Das Verhältnis zwischen den USA und China ist momentan mehr als angespannt und droht ständig zu eskalieren. 

Aktuell ist Bytedance in Verhandlungsgesprächen mit dem US-Giganten Microsoft. Würden die Chines*innen TikTok an das Tech-Unternehmen aus Seattle verkaufen, wäre Trumps Sorge eigentlich passé. 

Umso mehr liegt Bytedance daran, dass der Deal mit Microsoft gelingt. Folglich zeigten sich die TikTok-Gründer*innen kompromissbereit. Um ihre Expansionspläne weiter ausführen zu können, sei die chinesische Internetfirma laut Pressemitteilung zu einem vollständigen Verkauf von TikTok bereit. Eine Minderheitsbeteiligung habe die US-Regierung abgelehnt. 

Warum ist das für Marketer*innen interessant?

TikTok genießt vor allem unter den 16 bis 24-Jährigen große Popularität: 69% der Nutzer*innen sind in der genannten Altersspanne. Immer mehr Unternehmer*innen, deren Zielgruppe aus dieser Generation besteht, etablieren die Plattform entsprechend für ihre Marketingaktivitäten. 

Ein Verbot in den US könnte auch andere Staaten dazu anregen, die App zu verbieten. In Indien ist die Plattform aufgrund von Sicherheitsbedenken bereits verboten. Die Bundesregierung möchte möglichen Datenschutz-Lücken ebenfalls auf den Grund gehen. 

Trotz aktuellem Hype – die weitere Entwicklung von TikTok ist ungewiss. Marketer*innen tun gut daran, die Entwicklungen im Blick zu halten und hier nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern ihre Kanäle und Touchpoints gerade im angesprochenen Zielgruppen-Segment möglichst zu diversifizieren.


Google: Neue Features für Google Ads

Was ist passiert?

Google hat seine Ads unter anderem mit diesen neuen Features ausgestattet:

  • Search Ads erhalten eine Bild-Extension, sodass Produktbilder im Anzeigenbereich der Suchergebnisse ausgespielt werden. Mithilfe von Machine Learning soll dies auch automatisiert geschehen. Aktuell ist die Funktion nur in der Beta-Version verfügbar.
  • Display Ads können durch Videos ergänzt werden. Zudem soll im Verlauf des Jahres ermöglicht werden, dass Werbetreibende Karussell-Formate nutzen können.
  • Responsive Display Ads wurden mit neuen Layouts ausgestattet. Zudem bieten sie die Möglichkeit, den Fokus auf Einzelprodukte zu stellen oder aktuelle Promotions zu kennzeichnen.

Warum ist das für Marketer*innen interessant?

Google Ads sind nach wie vor eine wichtige Quelle der Lead-Generierung und Conversions. Laut Google legen 85 % aller Nutzer*innen besonderen Wert auf Bilder sowie Produktinformationen. Mithilfe der neuen Features können Werbetreibende ihre Maßnahmen optimieren, um Nutzer*innen noch schneller auf die eigene Website zu leiten. Sie finden alle Informationen im Advertising Solutions Center von Google.

Instagram: Influencer Marketing nutzt neue Kennzahlen

Was ist passiert?

Aufgrund der steigenden Fake-Profile haben Likes als Kennzahl bei Instagram ausgedient. Deshalb wenden sich Brands in der Zusammenarbeit mit Influencer*innen neuen Metriken zu:

  • Gespeicherte Posts: Instagram-Nutzer*innen speichern Beiträge, um diese später zu lesen.
  • Gesamtzahl der Views pro Tag: Gibt an, bei wie vielen Nutzer*innen ein Beitrag innerhalb eines Tages angezeigt wurde.
  • Direct Messages: Influencer*innen werden Nachrichten geschickt, um mehr über ein Produkt zu erfahren.
  • Kommentare: Haben Follower den Unternehmensnamen markiert oder angegeben, dass sie planen, das Produkt zu kaufen?

Warum ist das für Marketer*innen interessant?

In Deutschland nutzen etwa 25 Millionen Menschen Instagram – Toni Kroos, der größte deutsche Influencer, kann 22,7 Millionen Follower vorweisen. Influencer*innen haben einen großen Einfluss auf die Konsumentscheidungen der Nutzer*innen, sofern etwaige Kooperationen mit Brands authentisch wirken. Wollen Unternehmen Erfolg mit ihren Kampagnen verzeichnen, müssen sie sich auf die passenden Kennzahlen konzentrieren – da Likes zunehmend durch Fake-Profile entwertet werden, muss der Fokus auf andere Metriken gelegt werden.

Quellen

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tiktok-usa-microsoft-101.html
https://www.n-tv.de/politik/Tiktok-duerfte-erst-der-Anfang-sein-article21948002.html
https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/moegliches-verbot-nach-intervention-von-trump-tiktok-zeigt-sich-zu-zugestaendnissen-bereit/26059026.html?ticket=ST-19835780-lfbUUnj1Mrp9zCjdXqyI-ap2
https://onlinemarketing.de/news/google-liefert-updates-fuer-search-shopping-und-display-ads
https://www.wuv.de/marketing/neue_kennzahlen_fuer_das_influencer_marketing
https://www.statista.com/statistics/578364/countries-with-most-instagram-users/

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