Für alle Unternehmen lohnt sich das Umwandeln eines Standard-Accounts in ein Instagram Business Profil. Denn dann stehen, neben anderen Funktionen wie der Angabe einer E-Mail-Adresse, auch Instagram Insights zur Verfügung.
Klickst du dann das erste Mal auf den „Insights“-Button, siehst du auf den ersten Blick viele bunte Zahlen und Angaben über die Entwicklung deines Accounts. Vielleicht freust du dich sogar schon über die kleinen grünen Nummern, die für Wachstum stehen. Aber was bedeuten diese Zahlen eigentlich wirklich? Und wie kannst du dafür sorgen, dass dein Profil weiterwächst?
Wir bringen Licht ins Dunkle und zeigen dir erste Ansatzpunkte, die dir deine Instagram Insights eröffnen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Instagram Insights sind für dich am wichtigsten?
Klar, du willst direkt ans Eingemacht: Dir die Zahlen angucken und so deinen Auftritt optimieren. Aber welche Zahlen für dich wichtig sind, kommt immer auf deine Strategie und Zielsetzung an. Deshalb gehen wir zunächst einen Schritt zurück. Bevor du dir also deine Instagram Insights anschaust, solltest du dir Gedanken über deine Zielsetzung machen: Was will dein Unternehmen mit dem Instagram Account bewirken? Oft ist die Zielsetzung schon in der Marketing- oder Social-Media-Strategie deines Unternehmens erfolgt.
Ziele können dabei sein:
- Die Reichweite und Bekanntheit der Marke zu steigern
- Ein Image aufzubauen, zu stärken oder zu verändern
(Zum Beispiel, wenn eine Bank die nächste Generation erreichen will und sich deshalb auf Instagram jung und modern darstellt) - Eine Community starten und in den Austausch mit der Zielgruppe kommen (Um die Zielgruppe besser kennenzulernen und das Angebot daran auszurichten)
- Dein Business als Experte zu positionieren, sodass es von der Konkurrenz oder potenziellen Partner*innen als solcher anerkannt wird
- Kunden zu akquirieren und Verkaufszahlen zu steigern
(Das ist vor allem durch die neuen Shopping-Möglichkeiten auch auf Instagram gut denkbar)
Erst, wenn die Zielsetzung steht, geht es an die eigentlichen Zahlen.
1. Übersicht: Wie gut performen deine Beiträge?
Deine Instagram Insights lassen sich in drei Abschnitte unterteilen.
Der erste heißt dabei ganz schlicht Übersicht. Hier erhältst du Einblicke in zwei Bereiche:
a) Erreichte Konten:
Welche Konten du mit deinem Content erreicht hast, ist ein guter erster Ansatzpunkt, wenn die Bekanntheit dein zurzeit wichtigstes Kriterium ist. Hier erfährst du, wie viele Leute deine Beiträge sehen. Zu unterscheiden ist hier die Reichweite vs. Impressionen:
- Reichweite: Anzahl der User*innen, denen dein Beitrag angezeigt wird
- Impressionen: Beziehen sich darauf, wie oft dein Beitrag gesehen wurde
Sieht ein*e User*in deinen Beitrag also zweimal, beträgt die Reichweite 1, aber die Anzahl der Impressionen 2!
Unter „erreichte Konten“ siehst du außerdem, welche Aktivität, also Klicks, dein Content motiviert hat.
Ganz unten werden immer deine Top-Beiträge gelistet, basierend auf dem Faktor der jeweiligen Seite. In diesem Fall ist das die Reichweite.
Diese Kennzahlen sind besonders interessant, wenn es dir um Bekanntheit geht: Schließlich willst du möglichst viele Personen mit deinem Instagram Business Account erreichen.
Sieh dir hier die Beiträge an, die besonders gut funktionieren: Siehst du Gemeinsamkeiten, warum sie gut funktioniert haben?
Auch ein wichtiger Anhaltspunkt: Mit welchem Format erreichst du die meisten Leute? Nicht für jedes Unternehmen sind Bild-Beiträge die richtige Content-Form, gerade Videos werden durch „jüngere“ Funktionen wie Reels oder IGTV immer wichtiger auf Instagram.
b) Content-Interaktionen:
Wie User*innen auf deinen Beitrag reagieren ist besonders spannend, wenn du dein Engagement verbessern oder dir eine Community aufbauen willst. Die Interaktionen liefern hier einen Überblick über alle Gefällt-mir-Angaben, Kommentare und Saves. Leider sind Story Interaktionen zurzeit deaktiviert in Deutschland (Stand März 2021).
Hier kannst du Schlüsse darüber ziehen, was deine Follower*innen zum Austausch veranlasst. Funktionieren etwa eher neutrale Beiträge, die mit Fragen in der Caption Aktivität triggern oder polarisierende Meinungen, die in Kommentaren diskutiert werden?
Warum ist das überhaupt wichtig?
Instagram ist keine Einbahnstraße. Die großen Vorteile der Plattform liegen in den Möglichkeiten zum Austausch. Eine aktive, kleinere Community ist oft wertvoller als eine große Zahl an inaktiven Follower*innen. Denn über die Kommunikation mit ihr lernst du deine Zielgruppe kennen und weißt, was sie bewegt und ihnen gefällt. So ergeben sich neue Möglichkeiten, mit deinem Business wirklich die Leute zu begeistern, die du begeistern willst. Werde zum Experten für deine Zielgruppe, da du ihre Probleme kennst und verstehst.
2. Deine Zielgruppe: Wen sprichst du mit deinen Inhalten an?
Unter diesem Punkt erhältst du nicht nur Einblicke ins Wachstum deiner Followerschaft. Du kannst dir außerdem ein Bild deiner Follower*innen machen: Das sind ihre beliebtesten Standorte, ihr Alter, Geschlecht und ihre aktivsten Zeiten.
Daran kannst du schnell erkennen, ob du überhaupt die Personen erreichst, die du erreichen willst. Ein etwas überzogenes Beispiel: Wenn du als Modemarke für Männer ab 40 vor allem Frauen unter 24 erreichst, hast du ein Problem!
Die beliebtesten Standorte bieten die Anhaltspunkte für „lokalen“ Content: Du erreichst primär User*innen in Köln? Dann freuen sich deine Follower*innen bestimmt über einen jekischen Karnevalspost!
Aktivste Zeiten helfen dir, den richtigen Zeitpunkt zum Posten zu finden. Hier sind die Angaben der Instagram Insights häufig zuverlässiger als neutrale Studien, schließlich geht hier um DEINE Zielgruppe und nicht die Allgemeinheit.
3. Inhalte, die du geteilt hast: Die Erfolge des Instagram Business Accounts auf einen Blick
Bei den „Inhalten, die du geteilt hast“ siehst du eine praktische visuelle Übersicht über alle Beiträge, die du hier nochmal nach verschiedenen Kennzahlen Filtern kannst. Jetzt fragst du dich vielleicht: Ist das nicht nur das, was bei erreichten Konten, Interaktion und Zielgruppe ganz unten findest? Nein! Denn: Du kannst einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren sowie viele verschiedene Filter auswählen.
Hier hast dus direkt vor den eigenen Augen: DAS sind deine Erfolgsgeschichten und Fehltritte. SO hat sich dein Instagram Business Account entwickelt.
Die Inhalte der letzten zwei Jahre nochmal so übersichtlich zu sehen, kann auch Inspiration für neue Inhalte liefern. Ist ein Thema immer noch oder wieder interessant, kannst du diese Entwicklung in einem Beitrag erneut aufgreifen.
Und jetzt? Wenn Instagram Insights nicht mehr ausreichen
Instagram Insights sind ein guter erster Anlaufpunkt, wenn du deinen Inhalt optimieren willst. Sie sind kostenlos und verfügbar, da du als Unternehmen sowieso einen Instagram Business Account führen solltest.
Doch in den Insights stößt du schnell an ihre Grenzen. Die Kennzahlen verschiedener Zeiträume sind nur schwer miteinander zu vergleichen. Außerdem findest du hier nur Angaben zu deinem eigenen Account, du kannst weder allgemeine Trends einer Branche oder Konkurrenten miteinander vergleichen.
Doch keine Sorge: Andere Tools fangen da an, wo Insights aufhören. In unserem YasMag Artikel zu Instagram Apps sprechen wir über Lösungen, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.
Fazit: Im Endeffekt fragt man sich ja immer, woran et jelegen hat!
Klar bleibt: Instagram Insights geben keine endgültigen Aussagen darüber, was du falsch und richtig gemacht hast. Hier findest du erstmal nur trockene Zahlen, die du selbst deuten musst.
Das funktioniert nicht durch eine einmalige Bestandsaufnahme, da die Zahlen oft ambivalent sind und sich in mehrere Richtungen interpretieren lassen.
Deswegen sind Monitoring und Optimierung deines Insta-Auftritts ein andauernder Prozess, der sich über Monate strecken kann und kein offizielles „Ende“ hat. Was im ersten Moment nach viel Arbeit klingt, ist aber eigentlich gut so, schließlich entwickelt sich ja auch dein Business immer weiter. Setzt du dir etwa in deiner optimierten Strategie neue Ziele, werden vielleicht andere Kennzahlen plötzlich wichtiger als zuvor.