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House of Yas goes LFCA – Unser Weg zur Klimaneutralität

Lesezeit: ca. 8 Minuten

Wenn es um Nachhaltigkeit und Klimawandel geht, steht vor allem eine Frage im Raum: “Wo fangen wir eigentlich an?”. Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt, als wir uns in den letzten Monaten immer intensiver mit diesen Themen auseinandergesetzt haben. 

Zum Glück müssen wir den Kampf gegen den Klimawandel nicht alleine bestreiten, denn Initiativen wie Leaders for Climate Action (LFCA) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen auf dem Weg dorthin zu unterstützen. Genau das Richtige für uns, dachten wir – und seit einigen Wochen sind wir nicht nur Teil davon, sondern haben auch schon einige Maßnahmen in Angriff genommen. 

Aber was genau ist LFCA überhaupt, welche Maßnahmen haben wir bereits umgesetzt und was sind die Next Steps in Richtung Klimaneutralität?

Was macht LFCA eigentlich?

Leaders for Climate Action – der Name ist fast schon selbsterklärend. Denn dahinter verbergen sich Gründer*innern aus der Berliner Startup-Szene, die sich überlegt haben, wie sie über das private Engagement hinaus als Unternehmer*innen den Kampf gegen den Klimawandel auf einer höheren Ebene angehen können. 

Nach großem Zuspruch aus der Szene wurde aus dieser Idee eine gemeinnützige Organisation, die nicht nur Unternehmen bei der Umsetzung verschiedener Maßnahmen unterstützt, sondern auch eine klare Message an die Politik sendet: Wir aus der Digitalindustrie wollen, dass Klimaschutzmaßnahmen ernst genommen werden.

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And Action: So können Unternehmen bei LFCA mitmachen

Das Gute ist: Mitmachen ist wirklich easy. Und kostenlos! Die einzige Voraussetzung ist, dass innerhalb der ersten drei Monate nach Anmeldung der Green Pledge (die von LFCA vorgegebenen Maßnahmen) erfüllt wird. 

Also hat unser CEO Damir nicht lange gefackelt, das Anmeldeformular ausgefüllt und sich nackig gemacht. Nicht wortwörtlich, keine Sorge.

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Aber bevor sich Unternehmen nachhaltig aufstellen können, muss jede*r Leader*in ihren*seinen eigenen CO2-Fußabdruck berechnen und diesen durch die Finanzierung eines Klimaschutzprojektes kompensieren. Im Anschluss ernennt die*der Leader*in ein*en Climate Officer  – und diese Ehre gebührt mir.

CO2-Fußabdruck – was ist das?

Der CO2-Fußabdruck ist nach reset.org eine Berechnung, die verdeutlichen soll, wie viel CO2-Ausstoß eine Person mit ihrem aktuellen Lebensstil verursacht. In der Regel wird diese Bilanz über einen bestimmten Zeitraum, meist ein Jahr, vorgenommen. Bereiche, die dabei einbezogen werden, sind: Wohnen, Ernährung, Mobilität, Reisen und Konsum. 

Das selbst zu berechnen, ist natürlich kaum möglich. Daher gibt es verschiedene Rechner, wie etwa vom Umweltbundesamt. Das Ergebnis der Berechnung zeigt auf, wo Einsparpotentiale möglich sind, zum Beispiel durch Bahnfahrten statt Kurzstreckenflüge, reduzierten Fleischkonsum usw.

Meine Aufgaben als Climate Officer – unsere Aufgaben als Unternehmen

“Jo, Anni, du bist jetzt übrigens Climate Officer”.

Meine Reaktion auf Damirs Mitteilung war erst mal: “Äääh, was bin ich?”

Ich war allerdings schnell überzeugt, nachdem mir Damir im Detail erklärte, was es mit dieser Position auf sich hat. 

Als Climate Officer bin ich im Rahmen unserer LFCA-Mitgliedschaft dafür verantwortlich, mich um die Maßnahmen zur Messung und Reduktion unseres CO2-Ausstoßes zu kümmern, damit wir den Company Pledge erhalten.

Wie sieht das im Detail aus und welche Schritte sind wir bereits gegangen?

1. Daten sammeln

Bevor es an die Berechnung geht, braucht es Daten, Daten, Daten – zum Stromverbrauch, zu Geschäftsreisen, zum Arbeitsweg, zum Kaffeekonsum während der Arbeitszeit und vielem mehr.

Carbon Footprint Calculator

Der LFCA-Fragebogen zur Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks (Quelle: eigener Screenshot)

Daher habe ich im ersten Schritt eine kleine interne Umfrage aufgesetzt und unseren Office-Anbieter WeWork kontaktiert, um Infos zum Stromverbrauch, dem Druckerpapier oder der Klimaanlage zu erhalten.

Zahlen, bitte! 

Ein paar der Umfrageergebnisse wollen wir dir nicht vorenthalten:

  • 85 % der HOY-Mitarbeiter*innen nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu kommen. 🚎🛴🚲
  • In den vergangenen zwölf Monaten gab es sechs Kurzstreckenflüge. Wir haben dagegen auf Geschäftsreisen 13.508 Kilometer mit der Bahn zurückgelegt, das entspricht etwa der Fahrstrecke von Köln nach Tokio 🇩🇪 🚅 🇯🇵
  • Pro Tag trinken wir 53 Tassen Kaffee. ☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️☕️🤪

2. CO2-Abdruck berechnen

Im LFCA-Dashboard befindet sich ein CO2-Rechner, den ich mit all diesen gesammelten Daten befüllt habe.

Es ist nicht so schlimm, wenn bei manchen Punkten Infos fehlen. Hier greift der Rechner dann auf Schätzwerte zurück. Unser Ergebnis: 66,78 Tonnen CO2-Ausstoß in den vergangenen zwölf Monaten. 

LFCA Dashboard

Das Dashboard von LFCA (Quelle: eigener Screenshot)

3. CO2-Emissionen kompensieren

Nach der Berechnung erhält man eine Auswahl an Kooperationspartnern, bei denen der CO2-Wert durch einen Spendenbeitrag für Klimaschutzprojekte kompensiert werden kann. Wir haben uns für myclimate entschieden. 

Die gemeinnützige Non-Profit-Organisation investiert die Spendengelder beispielsweise in Projekte, die erneuerbare Energien einsetzen, oder in Wiederbewaldungs-​ und Neuaufforstungsinitiativen. 

4. Back to the start

Dauerhaft klimaneutral bleiben wir nur, wenn wir diesen Prozess von nun an jährlich wiederholen. Nur so behalten wir auch den Company Pledge von LFCA.

Klimaneutral: Check! Welche Maßnahmen kommen danach?

Zack, eine Überweisung aufs Spendenkonto, wir dürfen uns klimaneutral nennen und damit ist’s getan? Schön, wenn es wirklich so einfach wäre. Will man sich als Unternehmen nachhaltig für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen, müssen langfristige Maßnahmen her. Nur so lässt sich unser CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. 

LFCA Zertifikat

Unser erster LFCA-Beitrag zum Klimaschutz (Quelle: eigener Screenshot)

LFCA gibt Mitgliedern eine Liste mit weiterführenden Maßnahmen an die Hand, um das Ziel der CO2-Senkung zu erfüllen. Einige Punkte konnten wir bereits abhaken, aber die Liste ist lang und wir sind heiß darauf, gemeinsam daran zu arbeiten!

Was wir bereits abhaken konnten:

  • 100 % Ökostrom
  • Ausschließlich vegetarisches Essen bei Firmenevents
  • Mehr Bahnreisen als Flüge
  • Großteil der Belegschaft nutzt Öffis für den Arbeitsweg
  • Geringe Anzahl an Ausdrucken und Nutzung von Recycling-Papier

Was (unter anderem) auf unserer To-Do-Liste steht:

  • “grüne Bank” für Unternehmenskonten
  • Klimastreiks unterstützen
  • Scope-3-Klimaberechnung vornehmen und kompensieren (umfangreicher als die bereits vorgenommene)
  • privaten CO2-Ausstoß der Mitarbeiter*innen kompensieren
  • Firmenessen saisonal, regional und bio anbieten

Was wir sonst noch so vorhaben, um als Agentur einen Impact zu hinterlassen, und wie wir zu einer offenen und bewohnbaren Welt beitragen möchten, kannst du auf unserer Impact-Seite nachlesen. 

Hier haben wir aktuelle und geplante Maßnahmen zusammengefasst und weitere Ressourcen gesammelt.

To be continued!

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