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Marketing Wrap – Woche 42 | 2021

In dieser Woche haben wir Neuigkeiten von Google, Twitter und Instagram für dich.

It’s a wrap!

Google: Endloses Scrollen kommt für mobile Suchergebnisse

Was ist passiert?

Google rollt seit Ende letzter Woche “Continuous Scrolling” für mobile Suchergebnisse für englischsprachige Suchanfragen in den USA aus.

Nutzer*innen mobiler Endgeräte werden die Suchergebnisse damit auf nur einer einzigen SERP angezeigt, anstatt nach jedem zehnten Suchergebnis auf die nachfolgenden Seiten wechseln zu müssen.

Für Nutzer*innen bedeutet das allen voran mehr Komfort und Schnelligkeit bei der Recherche: Sie müssen weniger klicken, um das passende Suchergebnis zu finden, denn zusätzliche Ergebnisse werden beim Scrollen automatisch nachgeladen (siehe Screenshot).

Die Ergebnisseiten haben also fortan starke Ähnlichkeit zu den “endlosen” Streams diverser sozialer Netzwerke. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren bei Google bereits die Darstellungen der Bildersuche sowie YouTube-Ergebnisse. 

Das Feature wird derzeit für die meisten englischsprachigen Suchergebnisse in den USA ausgerollt. Wann das endlose Scrollen in den Suchergebnissen auch hierzulande möglich sein wird, ist bislang noch unklar.

(Quelle: Google)

Warum ist das für Marketer*innen relevant?

“Der beste Ort, um etwas zu verstecken? Google, Seite 2!” Dieser alte Witz verliert mit dem neuen Feature praktisch seine Pointe und das ist für die meisten Marketer*innen eine gute Nachricht.

2020 lag die Conversion-Rate der Seite-2-Ergebnisse laut einer Studie bei weniger als 1 Prozent. Durch die klick-bereinigte und quasi endlose Auflistung der Suchergebnisse werden Nutzer*innen ihre Recherche nun voraussichtlich weniger oft nach den ersten zehn Ergebnissen abbrechen und durch das Scrollen tendenziell auch Ergebnisse der Folgeseiten entdecken und besuchen.

Inhalte, die erst auf den Folgeseiten der Suchergebnisse ranken, könnten in Zukunft also einen Traffic-Anstieg verzeichnen. SEO-Platzhirsche auf Position 1 müssen dagegen mit Traffic-Einbußen rechnen.

Denn gleichzeitig würde sich das aktuell starke Gefälle der durchschnittlichen Conversion-Rates von Position 1 (28,5 Prozent) bis zu Position 10 (2,5 Prozent) und folgende voraussichtlich relativieren. 

Twitter testet Ads in Kommentaren

Was ist passiert?

Twitter testet aktuell eine neue Anzeigenplatzierung im Feed aus, genauer gesagt: innerhalb der Konversation unter einem Tweet. Laut Twitter sollen die Anzeigen nach dem ersten, dritten oder achten Reply ausgespielt werden.

Twitters Revenue Product Lead Bruce Falck (@boo) hat das in der letzten Woche verkündet und direkt ein Beispiel mitgeliefert:

Twitter

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(Quelle: Twitter)

Global wird das Ad-Format erst nach einer voraussichtlich mehrmonatigen Testphase verfügbar sein.

Warum ist das für Marketer*innen relevant?

In erster Linie verspricht das neue Anzeigen-Format Werbetreibenden zusätzliche Sichtbarkeit auf der Plattform.

Reizvoll an der Platzierung innerhalb der Diskussionen ist eine tendenziell erhöhte Aufmerksamkeit der anvisierten Zielgruppe.

Schließlich ist davon auszugehen, dass sich User*innen auf Tweet-Ebene noch intensiver mit einem Inhalt beschäftigen als es beim Scrollen des allgemeinen Twitter-Feeds der Fall ist. Kritische Stimmen aus der Community befürchten allerdings auch eine verschlechterte User Experience.

Interessant ist darüber hinaus die geplante Monetarisierung: Twitter will einen Teil der Werbeeinnahmen an die Creators zurückspielen, die der Werbeschaltung unter ihren Tweets zustimmen.

Das neue Ad-Format lässt sich insofern also auch als weitere Maßnahme im Zuge des Konkurrenzkampfes der Plattformen um die Gunst der Creator verstehen. Neben Twitter entwickeln derzeit auch andere soziale Netzwerke, zuletzt YouTube und Snapchat, diverse Anreizmodelle, um reichweitenstarke Creators auf der eigenen Plattform zu halten.

Instagram: Reels-Ads sind jetzt auch über API möglich

Was ist passiert?

Facebook fährt mit seinem Reels-Format durchaus erfolgreich und öffnet dementsprechend eine neue Stufe der Monetarisierung: Reels Ads können nun auch über die Marketing-API erstellt, ausgewertet und als Vorschau angezeigt werden.

Damit wird dieses Anzeigenformat entsprechend auch für Drittanbieter-Tools möglich. Facebook weitet auf diesem Weg die Möglichkeiten der Anzeigenschaltung von Reels Ads aus.

Warum ist das für Marketer*innen relevant?

Mit der Verfügbarkeit in der Marketing-API, können Reels Ads perspektivisch auch über Social Media Tools wie Swat.io, Hootsuite und Co. genutzt werden. Für Social Media Marketer*innen, die diese Tools nutzen, bedeutet das eine Erleichterung bei der Kampagnen-Planung. 

Wenn die einschlägigen Tools die neuen Features der API entsprechend integrieren, lassen sich die drei Funktionen der

  1. Anzeigenerstellung,
  2. Ads Insights sowie
  3. Anzeigenvorschau

bequem über das entsprechende Tool ausführen.

Quellen

https://www.blog.google/products/search/continuous-scrolling-mobile/  

https://www.searchenginejournal.com/google-first-page-clicks/374516/#close

https://twitter.com/boo/status/1448319014921404417

https://developers.facebook.com/blog/post/2021/10/11/introducing-reels-ads-placements-via-instagram-marketing-api/ 

Manni (he/him)
Manni ist Head of Marketing und verantwortlich für die Eigenvermarktung von House of Yas. Vor seiner Zeit bei House of Yas hat er bei Radiosendern und Zeitungen gearbeitet und nebenher seinen Master in Medienkulturwissenschaften gemacht. Heute bringt er seine journalistische Erfahrung und kritische Mediendenke in den Agenturalltag ein und lässt seiner Kreativität bei der Entwicklung von neuen Formaten freien Lauf.
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