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Content: Commodity oder USP?

Machen wir eine kleine Zeitreise in die 1980er Jahre. Eine Marketingagentur nach der anderen geht an den Start. Die Werbung ist laut, aufdringlich und nervt bis zur Schmerzgrenze. Bis weit in die 1990er Jahre wird Kund*innen vornehmlich eine Botschaft suggeriert: “Kauf mich! Kauf mich!”.

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Es gibt kaum Mehrwert, außer vielleicht das Vergnügen, sich kollektiv über Werbung aufzuregen. Ansonsten wird sie ignoriert – wenn das bei dem lauten Geschrei überhaupt möglich ist.

Eine ziemlich einseitige Beziehung, in der dir schon seit Jahren niemand mehr zuhört.

Und dann kommt Content Marketing.

Ein*e Partner*in, die*der endlich zuhört. Unternehmen beginnen ihre Perspektive zu ändern. Und zu verstehen, dass zu guten Beziehungen auch gute Kommunikation gehört.

Content Marketing: Die fetten Jahre sind vorbei

Content is king. In den Köpfen von Marketing-Experten und Entscheidern hat sich diese Aussage regelrecht eingebrannt. Denn ohne gute Inhalte geht online fast gar nichts mehr.

Von der Suchmaschinenoptimierung über die Kund*innenbindung bis hin zur Positionierung des Unternehmens: Content ist das Mittel zum Zweck, dem gelegentlich wahre Wunderkräfte zugeschrieben werden.

Im Idealfall kann ein Unternehmen mit seinem Content inspirieren, begeistern, informieren und unterhalten – und potenzielle Käufer*innen dadurch überzeugen. Gute Inhalte – ob in Text-, Video-, Audio- oder Bildform – sind der Schlüssel zum Herzen der Kunden.

Viele Unternehmen haben Content Marketing daher als wichtige Disziplin begriffen. So weit, so gut.

Zu viel Content, zu wenig Neues

Ausgehend davon ist es durchaus logisch, dass momentan immer mehr Inhalte produziert werden. Ohne Zweifel hat diese massenhafte Content-Produktion aber auch dazu geführt, dass sich viele Inhalte kaum mehr voneinander unterscheiden. Bekanntes wird wiedergekäut, reproduziert, neu aufgelegt. Der Content Schock ist groß.

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© imgur / littlespacebased

Es scheint unmöglich, nützlichen Content zu liefern, der neue, unbekannte Aspekte behandelt. Zu jedem Thema findet sich im Web mindestens ein Artikel.

Content verschwindet damit langsam, aber sicher in einem Einheitsbrei aus Inhalten und wird zu einer Marketing-Maßnahme, die den Kund*innen keinen Mehrwert mehr liefern.

Content wird demnach zur Commodity, also zu austauschbaren Inhalten, die längst nicht mehr aus der Masse herausstechen.

Um Contents Willen!

Commodity-Content, das ist Content um des Contents Willen. Da wird schnell mal ein Blogartikel zusammengeschustert, damit es überhaupt einen Blog gibt. Im gigantischen Content-Pool wird versucht, zumindest noch eine kleine Ecke für sich zu beanspruchen.

Der gute Wille ist ja da und die ungefähre Ahnung von der Zielgruppe auch. Doch wie heißt es so schön? Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

Denn Content, der den Bedarf, die Wünsche und die Sorgen der Zielgruppe ignoriert, ist wertloser Content. Und damit letztlich austauschbar. Oder anders: Commodity-Content.

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© tumblr / lifeasaneditor

Und ist Austauschbarkeit nicht der große Marketing-Angstgegner? Wer austauschbar ist, wird belanglos. Und das ist so ziemlich das schlimmste Urteil für jeden. Einmal an diesem Punkt angekommen, stellen wir uns plötzlich die Frage:

Content Marketing: Wo sind wir falsch abgebogen?

Wann ist aus kreativem Content der Einheitsbrei geworden, dem jeder Marketer*innen seit den Push-Marketing-Zeiten der 1980er Jahre eigentlich entkommen wollte? Ist Content Marketing tatsächlich an diesem Punkt angekommen?

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© tumblr / erikasopenheart

Das führt schnell zur Gretchenfrage:

Ist es heute überhaupt noch möglich, einzigartige Inhalte zu erstellen?

Wir sagen: Ja! Content ist und bleibt relevant – wenn wir den Kund*innen zuhören.

Wenn er einen wirklichen Mehrwert für die Zielgruppe bietet und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund stellt.

Mit Kund*innenfokus gegen Commodity

Guter Content braucht also eine klare Strategie, die nicht an den Kund*innen vorbei zielt. Auf dieser Basis gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Inhalte gewinnbringend einzusetzen und Formate gezielt zusammenzubringen, egal ob Text, Video oder interaktiver Content.

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© giphy / fullterhouse

Guter Content bedeutet aber auch, spezifischer und personalisierter zu werden. Und damit das Risiko einzugehen, zwar weniger, aber dafür die richtigen Menschen zu erreichen.

Dann kann Content noch immer berühren, fesseln und begeistern.

Der Weg aus dem Einheitsbrei gleicht also einer Paartherapie, an deren Anfang das Zuhören steht.
Und da ist er dann wieder, der aufregende und verlässliche Partner, auf den man einst so große Stücke hielt – aus Austauschbarkeit wird wieder Einzigartigkeit.

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Nadine
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